Widerstand gegen die geplante Biogasanlage-Wanlo
Datum: 14. Januar 2010
Die NVV will eine Biogasanlage zwischen Wanlo und Hochneukirch errichten!
In der Ratssitzung am 23. Februar 2011 wurde in geheimer Wahl mit 37 zu 28 Stimmen gegen die Biogasanlage abgestimmt!
Der Widerstand der Bürger gegen die Mogelpackung “Biogas” hat sich positiv für die Anwohner ausgewirkt.
Am 14.1.2010 erfolgte die erste Bürgerinformation durch die Stadt Mönchengladbach.
Landwirte im Umkreis von 15km um den geplanten Standort sollen als Anteilseigner (49,9%) gehäckselten Mais anliefern und das Restsubstrat als Dünger auf ihre Felder ausbringen.
Die zur Biogasherstellung erforderliche Rindergülle kommt, da die erforderliche Menge von den Anteilseignern nicht lieferbar ist, von weiter her.
Dies bedeutet eine erhebliche Steigerung des Verkehrsaufkommens in Wanlo!
Alle 14 Tage 6 Transporte mit Gülle.
In der Erntezeit 1.200 LKWs mit je 25 Tonnen oder 2.000 Traktoren mit je 15 Tonnen Ladung.
Im Frühjahr an 40 Tagen 1.600 LKWs mit je 25 Tonnen Dünger aus ausgegasten Restbeständen.
Das vorgetragene Verkehrsgutachten wurde ohne Kenntnis der an der Lieferung beteiligten Landwirte erstellt und ging von einer überwiegenden Anlieferung über die Autobahn aus.
Wanloer befürchten daß die Anlieferfahrzeuge den kürzesten Weg fahren und nicht über Umwege die Autobahn benutzen.
Die beiden möglichen Zulieferstraßen enden mitten in Hochneukirch und am südlichen Ende von Wanlo.
Da bedingt durch den Braunkohlenabbau aber der Zulieferweg aus Richtung Jackerath in einigen Jahren wegfällt,
muß also der anteilige Verkehr durch Wanlo über die Plattenstraße / Heckstraße laufen,
denn die Kuckumer Straße ist für LKWs gesperrt.
Zur zweiten Bürgerinformation am 15.4.2010 wurde die verbesserte Verkehrsplanung vorgestellt
sowie ein Tag der offenen Tür in der Biogasanlage Wassenberg am 24.4.2010 angeboten.
Aber auch dieses Gutachten ist nur angenähert, als Basis wurden die Hofadressen der beteiligten Landwirte angesetzt.
Für den Verkehrsfluss ausschlaggebend ist jedoch die Lage der Anbauflächen!
Am Beispiel der kleineren Wassenberger Anlage, die nicht mit der geplpanten Anlage in Wanlo vergleichbar ist, sieht man aber:
eine verantwortliche Stadtverwaltung hat die Möglichkeit geschicktere Standorte zu finden.
Am 16. August reichte die DIG eine Petition zur Verhinderung der Einrichtung einer Biogasanlage am Standort Mönchengladbach Wanlo beim Landtag Nordrhein-Westfalen ein.
In der Eingangsbestätigung wird zugesichert, den Petitionsantrag sorgfältig zu prüfen.
Am 1.September gab die DIG eine Pressemitteilung zum Thema Biogasanlage in Wanlo heraus, die leider nur unvollständig wiedergegeben wurde.
Am 4.November erfolgte die Anhörung zu den über 1000 Stellungsnahmen und Einsprüpchen zur geplanten Biogas Anlage in der Adolf-Kempken-Halle in Wickrath. 1000 Bürger sollten also nach Wichrath fahren, weil die Anhörungskommission nicht nach Wanlo wollte.
Es erfolgte keine Eingangskontrolle, dafür aber widerrechlich eine Bandaufzeichnung durch die NVV.
Am 20.Januar 2011 wurde die Anhörung wiederholt!
Diemal mit Eingangskontrolle und angesagter Tonaufzeichnung und wieder in Wickrath!
Am 23.Januar 2011 erfolgte die Information des “Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW” über
- die Verletzung des Datenschutzes durch externe Bearbeitung der Einspüche
- die widerrchtliche Sprachaufzeichnung durch die NVV
- die Herausgabe von Anhörungsprotokollen ohne schwärzung der Namen
informiert.
Am 23.Januar 2011 wurde in einem offen Brief an:
- den Vorstand und Aufsichtsrat der NVV
- der Oberbuürgermeister der Stadt Mönchengladbach
- die Rheinische Post
- die Westdeutsche Zeitung
- den Stadspiegel
- den Niersboten
- den Extra Tipp
- die Bürgerzeitung
- das Stadfernsehen City-Vision
- und an die Fraktionen der Mönchengladbacher Parteien
auf die Mißstände und schöngeredeten Aussagen der NVV und Planer hingewiesen.
Es bleibt abzuwarten wie unsere gewählten Politiker und die von unseren Steuergeldern bezahlete Verwaltung reagiert.
Die knappe Antwort von Herrn Hellekes, NVV vom 26.1.2011 !
Ausser der BZ-MG hat die Presse es bis heute vorgezogen den “offenen Brief” nicht zu veröffentlichen!
Noch nicht berücksichtigt ist die Umwandlung von Ackerland in Gewerbefläche.
Denn die Biogasanlage ist kein Landwirtschaftlicher Bertrieb, denn Landwirtschaft ist nur die Herstellung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse.
Soll das Umland schleichend Gewerbegebiet werden?
Wanlo wird jetzt schon stark belastet:
Im Osten: Windkraftanlagen produzieren Geräusche und Schlagschatten
nach aktueller Rechtsprechung des OVG NRW würde eine Windkraftanlage in Wanlo
so nicht mehr genehmigt werden
die Kompostieranlage stinkt bei Ostwind bis in den Ortskern
Im Süden: Braunkohlentagebau der immer näher rückt mit seinen Nebenwirkungen
wie Staub, Feinstaub, Krach und Lichtsmog
Im Westen: Golfplatz und Segelflugplatz mit erhöhtem Verkehr
sowie die Wasseraufbereitungsanlage
alle Seiten: Immer mehr Sümpfungspumpen, die die Landschaft verschandeln
und dem alten Baumbestand das Grundwasser entziehen
Der Werteverfall des Eigentums sinkt ständig und die Lebenqualität geht unaufhaltbar zurück.
Was muss der Bürgen noch alles hinnehmen?